Die Medien sind voll von Meldungen, Eine grausamer und entsetzlicher als die Andere. Mir scheint es so, als warten die Menschen nur jeden Tag auf solche Meldungen um von Ihren eigenen Schicksal abgelenkt zu werden. Immer wieder sehen Wir die Bilder der Opfer, Bilder der Trauernden, Bilder von entsetzen Menschen. Und jedesmal wird die Forderung nach strengen Kontrollen und schärferen Gesetzten laut. Nur oberflächlich wird über den Täter und seine Motive geschwafelt. Man kratzt nur an der Oberfläche bis man ein geeignetes Motiv vorweisen kann (z.B Killerspiele) um die Massen damit ruhig zu stellen. Aber wirklich tiefer möchte keiner graben. Warum ist der Junge wirklich Amok gelaufen ? Wie viel Wut muss sich angestaut haben damit ein so junger Mensch zum äußersten greift ? Ich glaube seine Seele hat in den letzten Jahren schwer gelitten. In deutschen Schulen wird gemobt, geprügelt, erpresst und die Lehrer sehen hilflos zu. Es wird ein unglaublicher Leistungsdruck auf unsere Kinder ausgeübt. Wer nicht mitkommt wird ins schulische und gesellschaftliche Aus geschoben. Kinder können untereinander sehr grausam sein. Gerade Kinder aus sozial ,also finanziell, schwachen Umfeld haben es in der Schule sehr schwer zu bestehen. Schon hier lernen die Kinder die soziale Rangordnung kennen. Oftmals fehlt nur noch der letzte Funke um das explosive Gemisch zu entzünden. Sei es Liebeskummer oder andere persönlichen Probleme. Um in der heutigen Gesellschaft bestehen zu können darf die Öffentlichkeit und selbst die besten Freunde nichts davon mitbekommen. Sonnst wird man ganz schnell zur Zielscheibe und das Gespött einer ganzen Schule. So steht man mit seinen Problemen alleine da. Keiner ist da dem man sich anvertrauen könnte; geschweige den helfen kann.
Hier wird klar. Nicht der einzelne Amokläufer ist das Problem sondern sein Umfeld. Hier muss endlich etwas getan werden. Nicht nur an der Schule sondern grundsätzlich in unserer Gesellschaft. Endlich soziale Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Leben. Sonnst haben wir bald amerikanische Verhältnisse und Amokläufe stehen auf der Tagesordnung und sind nur noch eine Randnotiz des täglichen Wahnsinns.
Sehr guter Beitrag, kann dem nur vollsten zustimmen. Besonders die Ãœberschrift gefällt mir, trifft sie das Problem schließlich auf den Punkt.
Das Problem ist nur: Selbst, wenn man nicht zum Gespött einer ganzen Schule wird und man sich jemandem anvertrauen kann: Entweder es ist Heuchelei, oder man muss jeden Tag Angst haben, dass der jenige plötzlich verschwindet, weil er mit all den Problemen nichts zu tun haben will – wenn sie nicht sogar gleich am Anfang verschwinden. Ja, so ist unsere Gesellschaft… und das ist definitiv nicht gut.
In dem obigen Fall würde man jedoch davon ausgehen, dass jeder Mensch nach dem gleichen Muster funktioniert und die Symptome wie gefühlte Vereinsamung, oder psychologische Defekte komplett ausklammern.
Es ist sicherlich richtig, dass die Gesellschaft besser, wertfreier und offener miteinander umgehen sollte, aber ich bin überzeugt davon, dass auch in einem solchen Fall Amokläufe welcher Art auch immer nicht gänzlich vermieden werden könnten.
Ich denke fast jeder hat in seinem Leben schon mindestens eine Person kennengelernt, dessen Wahrnehmung der Welt, dessen Interpretation und darauf folgende Handlungsweise kaum begreiflich erschien.
Bei der Menge an Menschen ist es so gut wie unmöglich davon auszugehen, dass kriminelles Verhalten welcher Art auch immer durch Gute Worte oder Taten komplett zu verhindern wäre.