Windkraft im Land Brandenburg

Von | 10. April 2011

Windenergieanlage nähe Ziesar (an der Autobahn A2)Alle reden vom Atomausstieg, jedem ist die potentielle Gefahr die von einem Atom-Kraftwerk ausgeht bewusst. Die Leute schreien nach alternativer Energie. Das dürfte hier in Ziesar und Umgebung nicht anders sein. Trotzdem stehen die Leute den konkreten Plänen für Windkraftanlagen (WKA) sehr ablehnend gegenüber.

Ok, ich möchte so ein Windkraft-Monster auch nicht unbedingt in meinem Garten zu stehen haben. Ein Mindestabstand von etwa 1500 Meter halte ich angebracht. Der sollte sich gerade in der Märkischen Umgebung immer realisieren lassen.

So ein Windrad ist zwar nicht gerade leise, bis zu 106db (je nach Modell und Windstärke), das ist schon ordentlich laut. Aber in etwa 700 Meter sollte davon weniger als 35db übrig bleiben, und in 1500 Meter hört man von der WKA in der Regel nichts mehr.

Besonders gefürchtet von den Anwohnern scheint der Schlagschatten zu sein? Gerade Häuser westlich der WKA (morgens) und  östlich am Abend können vom Schlagschatten betroffen sein. Aber auch hier ist ab etwa 1500 Meter kein nennenswerter Effekt mehr zu erwarten. Natürlich sind die WKA dann immer noch zu sehen, und zeichnen sich deutlich vor dem Himmel ab. Aber würde die Silhouette des Schornsteins eines AKW oder Kohlekraftwerk besser anzuschauen sein? Von dem Dreck solcher Kraftwerke ganz zu schweigen.

Ein wirklich wichtiges Thema darf man natürlich nicht unter den Tisch fallen lassen. Und zwar den Naturschutz. Hier in Ziesar muss besonders die Großtrappe berücksichtigt werden. Ihr bevorzugtes Gebiet sind weite Felder. Genau dort wo auch WKA bevorzugt erstellt werden. Auch andere Vögel und sogar Fledermäuse haben oftmals ihre Probleme mit Windkraftanlagen. Größere, und damit langsam drehende  Anlagen, sind für die Vögel besser kalkulierbar und damit auch weniger gefährlich.

Ein Thema bleibt jedoch: Windkraftanlagen verändern das Landschaftsbild. Aber der Mensch verändert ständig seine Umgebung. Er baut Hochhäuser, Hochspannungsmasten und Fernsehtürme. Auch riesige Waldflächen werden geschlagen und wieder aufgeforstet. Für den Braunkohletagebau müssen sogar ganze Dörfer und Städte weichen. Und ausgerechnet bei einem so wichtigen Thema wie unsere zukünftige Stromversorgung stellen sich die Leute quer? „Zum Glück“ sind weite Flächen in unserer Umgebung Landschaftsschutzgebiete, hier ist der Bau von WKA sowieso ausgeschlossen.

Aber hey, der Strom kommt nicht aus der Steckdose! Er kommt zur Zeit überwiegend aus Kohlkraftwerken und Atommeiler. Wir brauchen mehr Energie aus Windkraft, Sonne und Wasser. Denken wir mal ein kurzen Augenblick an unsere Kinder. Auch diese wollen später Strom für Ihr tägliches Leben haben. Dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen und über unseren Schatten springen.