Liguster ist eine sehr robuste Pflanze und die meisten Arten sind immergrün ! Vor allem das schnelle Wachstum ist für Viele ein entscheidendes Kriterium. Daher empfiehlt sich Liguster besonders als Heckenpflanze. Auch vom Preis ist die Ligusterhecke unschlagbar. Schon für etwa 1€ bekommt man einjährige Pflanzen. Auch Wir haben uns für eine Hecke aus Liguster entschieden. Das ist nun schon ein paar Jahre her und die Hecke ist kräftig gewachsen. Nun möchten wir aber auch an anderen Stellen noch etwas Hecke haben. Also bestand die Aufgabe neue Heckenplanzen zu ziehen. Das geht bei Liguster ganz einfach.
Die einfachste Art der Vermehrung ist das ziehen von Stecklingen. (die andere Methode ist das Absenken, will ich hier aber nicht behandeln)
Bevorzugt im April wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, werden einfach die viel zu langen Triebe der Hecke mit einer Gartenschere abgeschnitten. Etwa 10 bis 20 cm reichen für ein Steckling aus. Wichtig ist das der Schnitt mit einer scharfen Gartenschere geführt wird. Abgebrochene oder gerissenen Triebe treiben bedeutend schwerer aus ! Die Triebe dürfen ruhig kräftig und verholzt sein.
Wer noch keine Hecke als Spender hat fragt einfach mal den Nachbarn, bevor Er die Hecke schneidet.
Anschließend wird der Trieb von sämtlichen Blättern befreit. Lediglich die oberen Blätter bleiben. dran. Dazu streifen wir mit den Fingern einfach die Blätter ab.
Jetzt müssen Wir noch den Steckling auf die richtige Länge bringen. 10 – 20 cm reichen völlig aus. Dazu wird kurz unterhalb des ehemaligen Blattansatzes abgeschnitten. Hier treibt später die Wurzel aus.
Wer die Stecklinge im Herbst setzen möchte befreit den Steckling von sämtlichen Blättern ! Er treibt im Frühjahr neu aus. Jedoch ist die Ausfallrate hier bedeutend höher.
Nun muss der Steckling rasch in die Erde. Er wird soweit in die Erde gesteckt das nur noch die oberen Blätter heraus ragen. Der Abstand der einzelnen Stecklinge für eine Hecke sollte etwa 20 cm betragen. Natürlich kann man die Stecklinge auch dichter pflanzen und im nächsten Jahr umsetzten. Mit etwas Ausfall sollte man sowieso rechnen, obwohl bei mir die Ausfallquote sehr gering war.
Anschließend natürlich gut anwässern und die kleinen Stecklinge alle zwei Tage gießen.
Nach etwa 8-12 Wochen pinziert man die Spitze, so das der Steckling gezwungen wird Seitentriebe zu bilden. Nach dem endgültigen austreiben der Seitentriebe kann die Spitze endgültig abgeschnitten werden. Damit die Pflanze später auch richtig schön buschig wird stutzen wir die Pflanze etwa alle 2 Monate.
Düngen muss man Ligusterhecken normalerweise nicht !
Und noch ein Hinweis: Liguster gelten allgemein als giftig ! Besonders die Beeren könnten kleine Kinder zum „naschen“ verleiten. Jedoch ist die Aufnahme von geringen Mengen (10 Beeren) meist noch unkritisch.
Sehr guter Beitrag! Bin am Ãœberlegen, ob ich mir eine Ligusterhecke als Sichtschutz in den Garten pflanze. Wie groß ist die Hecke ungefähr nach einem Jahr? Muss man tatsächlich zur Schere greifen, sobald die weißen Blüten sichtbar werden, wie dieser Ratgeber empfiehlt?
Danke schon mal!
Hallo Katja,
Nein, Du musst nicht in der Blütezeit schneiden. Aber mindestens 2x im Jahr muss die Hecke in Form gebracht werden.
Nach einem Jahr ist die Pflanze etwa 15cm groß. In den folgenden Jahren, solltest Du die Hecke nicht zu schnell in die Höhe wachsen lassen. Mehr als 20cm im Jahr würde ich für eine „blickdichte“ Hecke nicht empfehlen.
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